Wann wird eine Aktie versteuert?
Eine Aktie wird in der Regel dann versteuert, wenn Gewinne aus dem Verkauf der Aktie erzielt werden. Dabei können unterschiedliche Steuern anfallen, je nachdem wie lange die Aktie gehalten wurde und ob es sich um eine in- oder ausländische Aktie handelt.
Kapitalertragsteuer bei Verkauf von Aktien
In Deutschland ist die Kapitalertragsteuer die wichtigste Steuer, die beim Verkauf von Aktien anfällt. Diese Steuer beträgt 25% des erzielten Gewinns und wird automatisch von der Bank einbehalten und an das Finanzamt abgeführt. Bei einer Haltedauer von weniger als einem Jahr wird der Gewinn als Spekulationsgewinn betrachtet und unterliegt zusätzlich dem Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls der Kirchensteuer.
Steuerliche Behandlung von Dividenden
Dividenden, also Gewinne, die von Unternehmen an ihre Aktionäre ausgeschüttet werden, unterliegen ebenfalls der Kapitalertragsteuer. Diese beträgt ebenfalls 25% und wird von der Bank direkt abgeführt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Kapitalertragsteuer über eine sogenannte Nichtveranlagungsbescheinigung oder eine Freistellungsauftrag zu umgehen, wenn der jährliche Freibetrag nicht überschritten wird.
Ausländische Aktien und Quellensteuer
Bei ausländischen Aktien kann es vorkommen, dass das entsprechende Land eine Quellensteuer erhebt. Diese wird bereits beim Empfang der Dividenden einbehalten und variiert je nach Land. In vielen Fällen kann die gezahlte Quellensteuer jedoch auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet werden, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden. Hierfür müssen entsprechende Anträge gestellt werden.
FAQs zum Thema Wann wird eine Aktie versteuert?
1. Muss ich Steuern auf den Verkauf von Aktien zahlen, die ich über ein Jahr lang gehalten habe?
Ja, auch Gewinne aus dem Verkauf von Aktien, die länger als ein Jahr gehalten wurden, unterliegen der Kapitalertragsteuer. Allerdings wird bei einer Haltedauer von über einem Jahr der Gewinn mit dem reduzierten Steuersatz von 25% besteuert.
2. Wie kann ich vermeiden, Steuern auf Dividenden zu zahlen?
Um Steuern auf Dividenden zu vermeiden, können Aktionäre einen Freistellungsauftrag bei ihrer Bank stellen. Dadurch wird der jährliche Freibetrag von der Kapitalertragsteuer abgezogen und nur Gewinne, die über diesen Betrag hinausgehen, werden besteuert.
3. Was ist eine Nichtveranlagungsbescheinigung?
Eine Nichtveranlagungsbescheinigung ist ein Dokument, das vom Finanzamt ausgestellt wird, um zu bestätigen, dass eine Person keine Einkommensteuer zahlen muss. Mit einer solchen Bescheinigung können Aktionäre die Kapitalertragsteuer auf Dividenden umgehen, wenn sie ihren jährlichen Freibetrag nicht überschreiten.
4. Wie wird die Quellensteuer bei ausländischen Aktien behandelt?
Die Quellensteuer, die bei ausländischen Aktien erhoben wird, kann auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet werden, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden. Hierfür müssen entsprechende Anträge beim deutschen Finanzamt gestellt werden.
5. Muss ich auch Steuern auf Verluste aus dem Verkauf von Aktien zahlen?
Nein, Verluste aus dem Verkauf von Aktien können mit Gewinnen aus anderen Aktienverkäufen verrechnet werden. Hierdurch können Steuern gespart werden. Sollten die Verluste höher als die Gewinne sein, können sie sogar mit anderen Einkünften verrechnet werden, um das zu versteuernde Einkommen zu verringern.